Die Templerreorganisation
Das Überleben des Mythos
© John Freemont Stiller PCMTH 2006
Der Mönchsritterorden der Herren vom Tempel (offiziell: der Orden der armen Ritterschaft vom Tempel zu Jerusalem) wurde nach ersturkundlicher Festlegung vom 13. Januar 1129 im Jahre 1119 in Jerusalem gegründet. Das Ende des Ordens kam 1307, als der französische König Philipp IV. die reichen Templer ins Visier nahm, ihre Häuser durchsuchen ließ und ihr Vermögen beschlagnahmte. Am 3. April 1312 verkündete Clemens V. „nicht ohne Bitterkeit und Herzenskummer“ das offizielle Ende der Templer. Aber sowohl um die Entstehung als auch um die spätere Tätigkeit des Ordens ranken sich zahllose Legenden. Nach der päpstlich verfügten Auflösung des Ordens wurde es zunächst einmal recht still um diese Organisation, die nicht einmal für ihre jahrelangen Gönner um den heiligen Stuhl wirklich fassbar oder gar erfahrbar war. Aber still bedeutet nicht stumm oder gar vergessen. Schon wenige Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden des größten Teiles der Tempelritter im Jahre 1307, begannen sich neue Legenden und Mythen im Unter- und Hintergrund des weltlichen und kirchlichen Geschehens zu ranken. Aber wie konnte das sein, wenn doch alle das Ende als unumstößliches Schicksal des Ordens erfahren hatten.
Wie konnte der Orden überleben?
Eigentlich sollte die dem Menschen üblicherweise eigene Vernunft und Logik und in der Jetztzeit etwas kriminalistisches Gespür, bei der Beantwortung dieser Frage nur einen Schluss zulassen: Eine derart mächtige und vermögende Organisation, deren Führungsstab sich aus Angehörigen der mächtigsten und herrschenden Adelsfamilien Westeuropas rekrutierten, sollte durchaus in der Lage sein ihr Überleben auch nach dem Verlust von wenigen Dutzend Rittern zu sichern und die Ordensstruktur und vor allem das Ordenswesen fortzuführen. Dass hier nur eine Fortführung in der Anonymität einer Geheimorganisation als einzige Möglichkeit zu wählen war, ergibt sich aus dem Verlauf der weiteren kirchen- und weltgeschichtlichen Ereignisse. Die Inquisition hätte sich die Hände gerieben, wenn etwas von der Existenz des abtrünnigen Ordnens bekannt geworden wäre. Das Vermögen des Ordens hätte wohl manchen politischen Agitator der Zeitgeschichte zu höherem befohlen gesehen. Aber das Wissen und das Vermögen des Ordens waren in gute Hände gelegt. Menschen denen die Vernunft das kaum fassbare Wissen aus den Ordensarchiven als den wahren Schatz des Tempels offenbarte, legten alles daran dieses Wissen über und in eine Zeit zu retten, die in der Lage sein könnte dieses Wissen im Sinne des "Göttlichen" tatsächlich zu nutzen. Die Hauptlast des Tempels lag von Beginn seiner Gründung in den Händen von vier herausragenden Familien, die über Generationen das Wissen und die Möglichkeiten des Tempels uneigennützig, weise und rechtschaffen verwalteten und hüteten. Angehörige dieser Familien sind aus der Templerhistorie als Führungspersönlichkeiten bereits bekannt. Auch in der weltlichen und kirchlichen Geschichte spielten diese Familien über lange Zeit eine große Rolle. Es sind dies die unmittelbar zur königlichen Familie gehörigen Grafen de Montaigu und de Barré sowie die Grafen de Milly und de Beaujeu. Angehörige dieser Familien finden wir auch heute noch über den ganzen Planeten verteilt.